Der Waldschrat
Um eine weitere Bereicherung sowie ein männliches Gegenstück zur Eichenweiberfigur zu schaffen, fasste man erstmalig 1995 den Gedanken zum Waldschrat. Seine Geschichte wurde in früherer Zeit in den Lichtstuben, die man damals noch hatte, erzählt:
Einst war ein Landvermesser, damals Feldrichter, mit der Aufgabe des Vermessens der Gehölze und Ländereien beauftragt. Weil er jedoch das Vermessen zu seinem Vorteil ausnutzte, wurde er zur ewigen Unruhe verdammt. Seither geistert er um den Spitzberg und die Ödenburg als höchste Erhebung umher. Jeder, ob Frau oder Mann, die im Wald Holz sammelten für den Winter, wurden von ihm in die Irre geführt.
Der Entwurf des Waldschrats stammt von Jürgen Hohl, der einen wohlbekannten Namen in der schwäbisch-alemannischen Fasnet hat.
Der Waldschrat trägt eine Hose, die mit ca. 1000 Eichenblättern besetzt ist. Die Jacke ist als Bezug zum Wald mit Tierfellen verziert. Der Schulterbesatz aus Leder rahmt die grimmig dreinschauende Maske ein. Wilde, lange, ungepflegte Haare bilden mit dem Filzhut den Abschluss. Als weiteres Symbol des Waldes zieren auch den Hut Blätter und Kiefernzapfen. Die Gruppe ist auf maximal 22 Mitglieder limitiert und jeder Waldschrat trägt einen Flur oder Gewandnamen. Dieser wird beim Häsabstauben mit einer Taufe vergeben. Während eines Umzuges bewegt sich der Waldschratt frei, und erstaunt die Gäste und Zuschauer durch sein Auftreten und Aussehen.