Das Eichenweib

Das Weilheimer Eichenweib hat seinen Ursprung im Weilheimer Weibertrunk. In Weilheim bei Tübingen feierten die verheirateten Weiber einstmals ein besonderes Fest. Sie hatten das Recht, alle Jahre im Frühling, um die Zeit, wo man die Eichen fällt und abschält, sich eine Eiche auszusuchen um sie zu verkaufen und das Geld zu vertrinken. Sie mussten die Eichen aber immer selbst umhauen. Später wurde ihnen statt der Eiche jährlich eine runde Summe Geld gegeben, die der Dorfschultheiß auszahlen musste. Es gingen um die bestimmte Zeit drei bis vier Weiber mit Äxten zu ihm und sagten: „Wir wollen unsere Eiche haben!“ Worauf sie das Geld bekamen und es in Wein auf dem Rathaus vertranken. Oft, wenn der Wein teuer war und die Summe nicht reichte, sammelte man freiwillige Beiträge. Eine Frau, die diesem Trunke nicht beiwohnen konnte, durfte sich ein halbes Maß Wein ins Haus holen lassen. Erschien sie aber, so durfte sie trinken, so viel sie mochte. Eigentlich sollten nur Weiber daran teilnehmen, aber es wurden auch einige Männer in Frauenkleidern gesehen. Laut der Weilheimer Pfarrchronik wurde der Weilheimer Weibertrunk zum letzten Mal im Jahr 1806 abgehalten.

 

Das Häs entsteht in kompletter Eigenarbeit, mit einer vom Träger selbst bemalten Bluse, einem langen Rock mit aufapplizierten Eichenblättern, Schellengurt, sowie einem Kopftuch mit Eichenblättern aus Filz. Die Maske aus Lindenholz stammt vom Holzschnitzer Josef Baur aus Bierlingen.